Aus der Gemeinderatssitzung vom 11.November 2020
Nahwärmekonzept für die Gemeindegebäude
Bürgermeister Thomas Karst zeigt auf das Rathaus (links) und auf das Vereinshaus, wo im hinteren Bereich der ehemaligen Fahrzeughalle der Feuerwehr die Heizzentrale für das Nahwärmenetz eingerichtet werden könnte.
Wie Bürgermeister Thomas Karst bei der jüngsten Gemeinderatsitzung berichtet, ist die Gaszentralheizung für die beiden Gebäude der Seniorenwohnanlage an der Kelterstraße erneuerungsbedürftig. Auch ist die Heizungsanlage im Rathaus aus dem Jahr 1993, ebenfalls mit Erdgas betrieben, nicht mehr auf dem neuesten Stand der Technik. Die Räume des Vereinshauses (ehemaliges Schulhaus) werden mit Nachtspeicheröfen aus den 1980er Jahren beheizt. Entsprechend hoch sei der Stromverbrauch, auch mit Blick auf die schlechte Steuerungsmöglichkeit. Es werde durchgehend geheizt, obwohl die Räume manchmal nur an wenigen Tagen stundenweise genutzt werden.
Wegen der räumlichen Nähe der Gebäude an der Kelterstraße habe man eine Machbarkeitsstudie für ein gemeinsames kleines Nahwärmenetz in Auftrag gegeben, so der Bürgermeister. Architekt Frank Morlock (Königsbach) stellte dem Gremium jetzt das Ergebnis dieser in Zusammenarbeit mit dem Fachbüro Klumpp (Besenfeld) erstellten Studie vor. Untersucht wurden vier Varianten: Gasbetriebenes Blockheizkraft (BHKW mit Wärme- und Stromerzeugung) mit zusätzlichem Gasheizkessel zur Abdeckung des winterlichen Spitzenbedarfs (Variante I – Baukosten 465.000 Euro); Pellets-Heizkessel (Variante II – Baukosten 400.000 Euro), Einzelversorgung in den drei Gebäuden mit Gasheizung (Variante III – Baukosten 215.000 Euro) sowie als Einzelversorgung mit Pellet-Heizung im Vereinshaus und Gasheizungen im Rathaus sowie in der Seniorenwohnanlage (Variante IV – Baukosten 245.000 Euro).
Unter der Berücksichtigung der neuesten staatlichen Förderung verändert sich der tatsächliche Bauaufwand für die beiden für das Nahwärmenetz geeigneten Heizungsarten wie folgt. Die BHKW-Variante I würde mit nur 3.500 Euro gefördert, sodass sich die Bausumme lediglich auf 461.500 Euro reduziert. Anders sieht es bei der Pellets-Variante II aus. Hier gibt es einen 35-prozentigen Zuschuss in Höhe von 140.000 Euro, womit sich der Bauaufwand auf 260.000 Euro senkt. Der Gemeinderat folgte einstimmig der Empfehlung von Architekt Morlock und dem Verwaltungsvorschlag und beschloss, die Variante II für das Nahwärmenetz mit einer mit Pellets betriebenen Heizzentrale im Erdgeschoss des Vereinshauses vertieft zu untersuchen. Eine Planungsrate wird in den Haushalt 2021 eingestellt. Die Realisierung muss mit einer Innensanierung des Vereinshauses Hand in Hand gehen. Wie Bürgermeister Karst erläutert, geht es dabei auch darum neu festzulegen, welche Räume wie genutzt werden. Auch sollte geprüft werden, ob die derzeit leerstehende ebenerdige Wohnung künftig als barrierefrei zugängliches Bürgerbüro der Gemeindeverwaltung genutzt werden könne.
Planung für die Neugestaltung des Parkplatzes beim Rathaus gebilligt
Der durch einen Gebäudeabriss auf der Nordseite des Rathauses vor Jahren entstandene Parkplatz sowie die Wegeverbindung zur Straße „Zur Alten Kelter“ sollen neu gestaltet werden. Bereits im November 2019 wurde der Vorentwurf der Garten- und Landschaftsarchitektin Sonja Hottinger aus Königsbach-Stein mit Änderungsanregungen vom Gemeinderat gebilligt. Wegen der Planung des Zweckverbandes Breitbandversorgung Enzkreis für ein Gebäude als POP-Standort Eisingen für den Übergabepunkt zwischen Backbone-Netz und der innerörtlichen Glasfaserverteilung im östlichen Bereich des Platzes, ist eine zeitliche Verzögerung eingetreten.
Jetzt stellte Hottinger dem Gemeinderat die optimierte Gestaltungsplanung vor. Die Zahl der Parkplätze wurde auf neun erweitert, darunter ist ein Behindertenparkplatz und sind zwei Parkplätze für eine Ladestation für Elektrofahrzeuge. Der mit einer Hecke umrahmte Sitzbereich wurde Richtung Hang verschoben, auf dem das drei auf sechs Meter große POP-Gebäude errichtet und der als Grünfläche gestaltet wird. Die Kostenschätzung für den Parkplatzausbau und die notwendige Kanalsanierung liegt bei 152.000 Euro. Im Haushalt sind bereits 140.000 Euro veranschlagt. Voraussichtlicher Baubeginn soll im kommenden Frühjahr sein.
Elternbeiträge für die Kinderbetreuung moderat erhöht – Kindergartenbedarfsplanung gebilligt
Bei der Sitzung des Kindergarten-Kuratoriums im Oktober dieses Jahres war man sich einig, dem Gemeinderat zu empfehlen, die Elternbeiträge um 2,5 Prozent ab dem Jahr 2021 zu erhöhen, so Bürgermeister Thomas Karst. Man sei sich einig gewesen, das man trotz Corona auf eine moderate Erhöhung nicht verzichten sollte, da sich die Kosten bei den Kindergartenträgern (Gemeinde Eisingen und evangelische Kirchengemeinde) weiter erhöhen. Der Gemeinderat stimmte der Erhöhung der Elternbeiträge einstimmig zu. Damit steigt beispielsweise der Beitrag für den Regelkindergarten von 92 Euro auf 94 Euro, für den verlängerten Vormittag von 108 Euro auf 111 Euro oder für die Ganztagesbetreuung von 145 Euro auf 148 Euro. Der Essenspreis im Hort steigt von 3,40 Euro auf 3,80 Euro, um eine bessere Kostendeckung zu erreichen. Das Essen kostet im Einkauf 4,90 Euro pro Portion. Die Preise in den Kindergärten sollen unverändert bleiben.
Die Kindergartenbedarfsplanung 2021 bis 2022 kommt anhand der relevanten Geburtsjahrgänge zum Ergebnis, dass im Ü-3-Bereich von einer nahezu 100-prozentigen Auslastung des Kita-Angebotes auszugehen ist. Die Entwicklung der etwas zurückgehenden Geburtenzahlen müsse im Auge behalten werden, so der Bürgermeister. Spätestens Ende 2021 müsse in den Gremien von Gemeinde und Kirchengemeinde eine Entscheidung für die Weiterentwicklung der Kita-Plätze getroffen werden. Im U-3-Bereich ist eine Versorgungsquote von 43 Prozent erreicht. Hier sollte eine Versorgungsquote von 60 Prozent angestrebt werden.
Text und Fotos: Schott