Partnergemeinde San Polo d' Enza
Eisingen pflegt seit 1989 eine Partnerschaft mit der italienischen Gemeinde San Polo d' Enza im Kreis Reggio Emilia. Die etwa gleich grosse Gemeinde liegt in der Po-Ebene, südlich von Mailand, etwa 20 km von Parma entfernt.
Sie setzt sich aus zwei Ortschaften, nämlich San Polo und Barcacchia, zusammen. In der Gemeinde wird ebenso Weinbau betrieben. Sie hat zudem ein gut strukturiertes Gewerbe, darunter einige Betriebe, die die Spezialiäten der Gegend - Parmesan-Käse, Parma-Schinken und Salami - herstellen.
San Polo ist auch touristisch sehr attraktiv, liegt es doch in der Nähe historischer Stätten, wie zum Beispiel Canossa.
Es finden jährlich Besuche und Gegenbesuche statt, aus denen sich im Laufe der Zeit richtige Freundschaften entwickelt haben.
35 Jahre Partnerschaft - Besuch in San Polo d'Enza August 2024
Am Freitag, den 23. August 2024, machten sich 18 Eisinger Bürgerinnen und Bürger und Mitarbeitende der Gemeindeverwaltung, darunter Bürgermeister Sascha-Felipe Hottinger, seine Assistentin Frau Grube und Praktikant Herr Rehman, auf eine besondere Reise: Sie besuchten die Partnergemeinde San Polo d'Enza in der Reggio Emilia. Diese Fahrt, die im Zeichen der 35-jährigen Gemeindepartnerschaft stand, wurde zu einem unvergesslichen Erlebnis voller Herzlichkeit, kultureller Entdeckungen und intensiver Begegnungen.
Schon die Ankunft am Freitag im Rathaus von San Polo d'Enza war von einer Atmosphäre der Freundschaft geprägt. Bürgermeister Franco Palù und seine Gemeinde empfingen die Delegation aus Eisingen mit offenen Armen.
Am Abend fand ein gemeinsames Essen auf dem Vereinsgelände der Fahnenschwinger statt, die seit Jahren eine lebendige Verbindung zwischen den Gemeinden pflegen. Bei hausgemachter Pasta und lokalem Lambrusco wurden neue Freundschaften geknüpft und alte vertieft.
Der Samstag begann mit einem Besuch auf dem historischen Bauernhof Fattoria Rossi, der seit 1868 in Familienbesitz ist und für seinen Parmigiano Reggiano berühmt ist. Graziano Rossi führte die Delegation durch den Betrieb, der stolz darauf ist, als erster in der Region das Label „Antibiotikafrei“ zu tragen. Die Besichtigung der Reifekammer und die anschließende Verkostung des Parmesans hinterließen bei allen einen bleibenden Eindruck.
Nachmittags fand im Rathaus von San Polo d'Enza ein Treffen zur Weiterentwicklung der Partnerschaft der beiden Gemeinden statt. Bei diesem produktiven Gespräch konnten die Vertreterinnen und Vertreter der Gemeinden Ziele und Erwartungen formulieren und auch konkrete Handlungsfelder benennen. So bekräftigten San Polo und Eisingen, die Städtepartnerschaft für eine breitere Zielgruppe erlebbar zu machen. Die Verwaltungen prüfen mit Hochdruck die Möglichkeit, Schüleraustausche zwischen den Kommunen durchzuführen und die örtlichen Vereine stärker in die Partnerschaft einzubinden.
Am Abend, beim Streetfood-Festival auf dem Marktplatz von San Polo d'Enza, erreichte der Besuch seinen emotionalen Höhepunkt. Der Platz war erfüllt von Musik, fröhlichen Begegnungen und den Düften italienischer Spezialitäten. In einer bewegenden Rede erklärte Bürgermeister Franco Palù: „Heute, wo wir diesen Jahrestag feiern, wird uns klar, dass unsere Partnerschaft nicht nur ein formelles Symbol ist, sie ist der lebendige Beweis, dass Freundschaft zwischen Völkern möglich und notwendig ist.“ Zum Zeichen dieser Freundschaft überreichte er Bürgermeister Hottinger einen „Morgenländischen Lebensbaum“ (Thuja Orientalis) und fügte mit einem Augenzwinkern hinzu: „Ich schwöre einen heiligen Eid, dass wir in 35 Jahren anlässlich des 70-jährigen Jubiläums, Sie und ich, Herr Hottinger, ein Foto im Schatten unseres Baumes machen werden.“
Bürgermeister Hottinger bedankte sich mit einer Rede auf Italienisch, was große Anerkennung bei den Gastgebern fand. Er übergab Palù eine Skulptur der Pforzheimer Künstlerin Viola, die zwei tanzende Frauen darstellt – ein Symbol für die Einheit in Vielfalt, die diese Partnerschaft so besonders macht. „Unsere Partnerschaft, die sich im Laufe der Zeit bewährt hat, ist der Beweis dafür, dass Zusammenarbeit zwischen den Gemeinden möglich ist und dass wir durch Dialog und gegenseitiges Verständnis eine bessere Zukunft für die kommenden Generationen gestalten können“, sagte Hottinger.
Der Sonntag führte die Delegation in die Provinzhauptstadt Reggio Emilia, wo sie die historische Altstadt und das Naturkundemuseum erkundete. Diese kulturellen Erlebnisse, begleitet von der herzlichen Führung durch Elisabetta Zen, eine Mitarbeiterin der Gemeindeverwaltung von San Polo, verstärkten die Verbundenheit der Teilnehmer mit der Region und den Menschen vor Ort.
Der letzte Abend in San Polo d'Enza wurde in einer Pizzeria verbracht, wo die Gruppe die Eindrücke des Wochenendes Revue passieren ließ. Einige Teilnehmer nutzten die Gelegenheit, noch einmal auf dem Marktplatz italienisches „Gelato“ zu genießen und das Streetfood-Festival zu besuchen.
Am Montagmorgen verabschiedete die Gemeindeverwaltung von San Polo d'Enza die Eisinger Delegation herzlich. Mit vielen neuen Eindrücken und dem festen Willen, diese besondere Freundschaft weiter zu pflegen, kehrte die Gruppe wohlbehalten nach Eisingen zurück.
Die Vorfreude auf das nächste Wiedersehen ist bereits groß: Am 14. September 2024 wird eine Delegation aus San Polo d'Enza beim Kelterfest in Eisingen erwartet. Dieser Besuch wird sicherlich ein weiteres Kapitel in der bewegten Geschichte dieser einzigartigen Städtepartnerschaft schreiben.
Wie Bürgermeister Hottinger in seiner Rede sagte: "Viva l'amicizia tra San Polo d'Enza ed Eisingen, viva un'Europa dell'amicizia e della pace" (Es lebe die Freundschaft zwischen San Polo d'Enza und Eisingen, es lebe ein Europa der Freundschaft und des Friedens).
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25 Jahre Partnerschaft Eisingen - San Polo d´Enza
„Silberhochzeit“ groß gefeiert – 25 Jahre Gemeindepartnerschaft zwischen Eisingen und San Polo d’Enza – Rieseninteresse: 90 Gäste aus Italien – Landrat Röckinger gab seinerzeit den Anstoß und feierte jetzt mit
Lebendig und attraktiv zeigt sich die Partnerschaft zwischen Eisingen und der italienischen Gemeinde San Polo d’ Enza. Einen eindrucksvollen Beleg dafür gab das jetzige gemeinsame Wochenende von Menschen aus San Polo und Eisingen, das im Zeichen des 25-jährigen Jubiläums der Partnerschaft stand. Die außergewöhnlich große Zahl von 90 Gästen aus San Polo, zwischen der Provinzhauptstadt Reggio Emilia und Parma am Fuß des Apennin gelegen, ist in diesem Jahr nach Eisingen gekommen. Praktisch sämtliche Besucher wohnen während des Partnerschaftswochenendes bei Eisinger Familien, einige haben im Vereinshaus des CVJM eine gut betreute Unterkunft gefunden.
Den offiziellen Höhepunkt der Feiern zur „Nozze d’argento“, zur „Silberhochzeit“ der Partnerschaft machte ein Festakt in der voll besetzten Bohrrainhalle. „Wir verpflichten uns, die menschlichen, kulturellen, sportlichen und wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den beiden Gemeinden zu fördern und ihre Bürger, vor allem die Jugend, im Geiste der Verständigung freundschaftlich zusammenzuführen“, zitierte Eisingens Bürgermeister Thomas Karst aus der Partnerschaftsurkunde. Die war am 7. April 1990 von den damaligen Bürgermeistern Centurio Frignani aus San Polo und Werner Kiko aus Eisingen unterschrieben worden. „25 Jahre danach können wir feststellen, dass sich aus einer zunächst protokollarischen Partnerschaft eine tiefgreifende Freundschaft entwickelt hat, die von vielen Familien in beiden Gemeinden gelebt wird“, erklärte Karst. Altbürgermeister Werner Kiko konnte an dem Festakt wegen eines Trauerfalles in der Familie kurzfristig nicht teilnehmen. Seine Ansprache verlas Hermann Schönleber. „Über den Mut meiner damaligen Gemeindevertreter, die Sprachgrenze zu überschreiten, staune ich noch heute und bin sehr dankbar“, so Werner Kiko. Beim ersten Besuch des Eisinger Jugendorchesters vor 25 Jahren sei es ein „Aha-Erlebnis“ gewesen zu sehen, wie schnell die Jugendlichen zueinander Kontakt aufnehmen konnten, erinnert sich der Altbürgermeister.
Grund zu besonderer Freude beim Festakt bot auch die Teilnahme von Landrat Karl Röckinger. Auf Röckinger geht nicht nur die partnerschaftliche Verbundenheit des Enzkreises mit der Provinz Reggio Emilia zurück, zu der San Polo gehört. Der Landrat hatte auch ganz konkret den ersten Kontakt zwischen Eisingen und San Polo vermittelt. Mit Edmondo Grasselli und seiner Ehefrau Carla Bedogni sind zwei „Urgesteine“ der Partnerschaft zum Jubiläumsbesuch nach Eisingen gekommen. „Beide waren praktisch von Beginn an dabei und wirkten über viele Jahre als Motoren des Austausches“, würdigte Karl Röckinger. Carla Bedogni fungierte beim Festabend als versierte Dolmetscherin. Edmondo Grasselli als Vizebürgermeister von San Polo überbrachte die Grußbotschaft von Bürgermeisterin Mirca Carletti und lobte die Lebendigkeit der Partnerschaft, die auch Zeiten der Flaute gehabt habe.
Der große Aufschwung in den Beziehungen ist auf deutscher Seite dem vor fünf Jahren gegründeten „Freundeskreis internationaler Beziehungen“, kurz: FiB und hier insbesondere dessen rühriger Vorsitzender Ute Lutz zu verdanken. Auf italienischer Seite ist es der ebenfalls noch junge Freundeskreis „Circolo Arci San Polo Gemellaggi“ mit seiner Vorsitzenden Prima Ganapini, die heute treibende Kräfte sind. Beide Frauen wurden beim Festakt für ihr Wirken gewürdigt. Die Jubiläumsfeier in der Bohrrainhalle wurde vom Musikverein Eisingen und von der Chorgemeinschaft „Eintracht“ Eisingen unter der Leitung von Alexander Weber umrahmt. Die Musikschule „Sesto Rocchi San Polo“, geleitet von Annalisa Cherubini, erfreute mit einem kleinen Konzertbeitrag. Am Nachmittag hatten sich Kinder- und Jugendliche aus drei Fußballvereinen aus San Polo einen freundschaftlichen Wettbewerb mit ihren Eisinger Altersgenossen geliefert. Eine Fahrt in den Südschwarzwald mit Abstechern zum Titisee und auf den Feldberg bildete einen weiteren Höhepunkt des Besuches zum 25-jährigen Partnerschaftsjubiläum.
Großes Fest aus Anlass der Silberhochzeit San Polo-Eisingen
„Freundschaft, so heißt es, ist „nicht nur ein köstliches Geschenk, sondern eine dauernde Aufgabe“. Sie bleibt nur bestehen, wenn sie gelebt und erneuert wird. Diese Erkenntnis gilt auch für eine Freundschaft über Staatsgrenzen hinweg“ sagte Thomas Karst, Bürgermeister von Eisingen während des Festaktes in San Polo.
Der erste Akt der Silberhochzeit zwischen San Polo d’Enza und Eisingen wurde am Freitag, den 2.Mai in San Polo gefeiert. Der erste Austausch erfolgte zwischen den beiden Gemeinden im Jahre 1989. Deshalb wurde in San Polo schon gefeiert. Da die eigentliche Partnerschaftsurkunde erst in 1990 unterzeichnet wurde, feiern die Eisinger nächstes Jahr erneut. Die Vorbereitungen hierzu sind bereits angelaufen.
„Auch wenn wir verschiedenen Nationen angehören, sind es viele charakteristische Dinge, die uns vereinen: Der Fleiß unserer Bürger, die Aufrichtigkeit der Beziehung, die Kultur der Gastfreundschaft, die Lebendigkeit der Vereine, die Lust etwas zu tun und dieser Stolz auf die eigene Heimat ist typisch für unsere Bürger“ sagte Mirca Carletti die Bürgermeisterin von San Polo.
Der Festakt wurde eröffnet durch die Kleinsten der Musikschule von San Polo mit der italienischen Nationalhymne. Danach hatte der Männerchor der „Alpini“ und der Gemischte Chor von Canossa ihren Auftritt.
Thomas Karst, dankte den ihm vorangegangenen Bürgermeistern Roland Bauer und Werner Kiko sowie Ute Lutz, der Vorsitzenden des FiB Freundeskreis eV und Jürgen Kunzmann, Vorsitzender des Musikvereins Eisingen für die wertvollen Beiträge beim Aufbau und Erhaltung der Partnerschaft zwischen den beiden Kommunen.
Thomas Karst hatte einen Scheck in Höhe von € 500 für einen sozialen Zweck im Gepäck und eine wunderbare Fahne mit den beiden Wappen der Kommunen mit der Beschriftung „25 Jahre Partnerschaft“.
Jürgen Kunzmann schenkte eine Trompete an die Verantwortliche der Musikschule Sesto Rocchi, Annalisa Cherubini.
Mit der Bemerkung „wir von den Partnerschaftsvereinen müssen viel für die Partnerschaft arbeiten“ schenkte Ute Lutz ihrer italienischen Kollegin Prima Ganapini 15 Schürzen beschriftet in Silber mit dem Logo der beiden Vereine.
Der FiB war traditionell am 1. Mai auf der Piazza mit einem Verkaufsstand vertreten. Ausgeschenkt wurden ca. 600 Glas Bier und 400 Bratwürste gegrillt. Auch der Eisinger Bürgermeister ließ es sich nicht nehmen selbst Bier zu zapfen, nachdem er zuvor als Gastredner bei der traditionellen Kundgebung zum 1. Mai teilgenommen hatte.
Die 53-köpfige Delegation, aufgenommen von sampolesischen Familien, kam am Mittwoch an und fuhr am Sonntag, den 4.5. wieder nach Hause.
Während des Aufenthaltes besichtigten die Eisinger und FiB-Mitglieder aus dem Enzkreis die Burg von Rossena, die Burg von Sarzano und die romanische Kirche von Casina . Am Samstag stand ein Besuch in Bologna auf dem Programm. um die Türme Asinelli, die Piazza Maggiore, den Neptun Brunnen sowie die Kirche San Stefanao zu besuchen. Auf der Rückfahrt gab es noch eine Weinprobe im Weingut Rinaldini in Calerno.
Ute Lutz