Partnergemeinde San Polo d' Enza
Eisingen pflegt seit 1989 eine Partnerschaft mit der italienischen Gemeinde San Polo d' Enza im Kreis Reggio Emilia. Die etwa gleich grosse Gemeinde liegt in der Po-Ebene, südlich von Mailand, etwa 20 km von Parma entfernt.
Sie setzt sich aus zwei Ortschaften, nämlich San Polo und Barcacchia, zusammen. In der Gemeinde wird ebenso Weinbau betrieben. Sie hat zudem ein gut strukturiertes Gewerbe, darunter einige Betriebe, die die Spezialiäten der Gegend - Parmesan-Käse, Parma-Schinken und Salami - herstellen.
San Polo ist auch touristisch sehr attraktiv, liegt es doch in der Nähe historischer Stätten, wie zum Beispiel Canossa.
Es finden jährlich Besuche und Gegenbesuche statt, aus denen sich im Laufe der Zeit richtige Freundschaften entwickelt haben.
25 Jahre Partnerschaft Eisingen - San Polo d´Enza
„Silberhochzeit“ groß gefeiert – 25 Jahre Gemeindepartnerschaft zwischen Eisingen und San Polo d’Enza – Rieseninteresse: 90 Gäste aus Italien – Landrat Röckinger gab seinerzeit den Anstoß und feierte jetzt mit
Lebendig und attraktiv zeigt sich die Partnerschaft zwischen Eisingen und der italienischen Gemeinde San Polo d’ Enza. Einen eindrucksvollen Beleg dafür gab das jetzige gemeinsame Wochenende von Menschen aus San Polo und Eisingen, das im Zeichen des 25-jährigen Jubiläums der Partnerschaft stand. Die außergewöhnlich große Zahl von 90 Gästen aus San Polo, zwischen der Provinzhauptstadt Reggio Emilia und Parma am Fuß des Apennin gelegen, ist in diesem Jahr nach Eisingen gekommen. Praktisch sämtliche Besucher wohnen während des Partnerschaftswochenendes bei Eisinger Familien, einige haben im Vereinshaus des CVJM eine gut betreute Unterkunft gefunden.
Den offiziellen Höhepunkt der Feiern zur „Nozze d’argento“, zur „Silberhochzeit“ der Partnerschaft machte ein Festakt in der voll besetzten Bohrrainhalle. „Wir verpflichten uns, die menschlichen, kulturellen, sportlichen und wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den beiden Gemeinden zu fördern und ihre Bürger, vor allem die Jugend, im Geiste der Verständigung freundschaftlich zusammenzuführen“, zitierte Eisingens Bürgermeister Thomas Karst aus der Partnerschaftsurkunde. Die war am 7. April 1990 von den damaligen Bürgermeistern Centurio Frignani aus San Polo und Werner Kiko aus Eisingen unterschrieben worden. „25 Jahre danach können wir feststellen, dass sich aus einer zunächst protokollarischen Partnerschaft eine tiefgreifende Freundschaft entwickelt hat, die von vielen Familien in beiden Gemeinden gelebt wird“, erklärte Karst. Altbürgermeister Werner Kiko konnte an dem Festakt wegen eines Trauerfalles in der Familie kurzfristig nicht teilnehmen. Seine Ansprache verlas Hermann Schönleber. „Über den Mut meiner damaligen Gemeindevertreter, die Sprachgrenze zu überschreiten, staune ich noch heute und bin sehr dankbar“, so Werner Kiko. Beim ersten Besuch des Eisinger Jugendorchesters vor 25 Jahren sei es ein „Aha-Erlebnis“ gewesen zu sehen, wie schnell die Jugendlichen zueinander Kontakt aufnehmen konnten, erinnert sich der Altbürgermeister.
Grund zu besonderer Freude beim Festakt bot auch die Teilnahme von Landrat Karl Röckinger. Auf Röckinger geht nicht nur die partnerschaftliche Verbundenheit des Enzkreises mit der Provinz Reggio Emilia zurück, zu der San Polo gehört. Der Landrat hatte auch ganz konkret den ersten Kontakt zwischen Eisingen und San Polo vermittelt. Mit Edmondo Grasselli und seiner Ehefrau Carla Bedogni sind zwei „Urgesteine“ der Partnerschaft zum Jubiläumsbesuch nach Eisingen gekommen. „Beide waren praktisch von Beginn an dabei und wirkten über viele Jahre als Motoren des Austausches“, würdigte Karl Röckinger. Carla Bedogni fungierte beim Festabend als versierte Dolmetscherin. Edmondo Grasselli als Vizebürgermeister von San Polo überbrachte die Grußbotschaft von Bürgermeisterin Mirca Carletti und lobte die Lebendigkeit der Partnerschaft, die auch Zeiten der Flaute gehabt habe.
Der große Aufschwung in den Beziehungen ist auf deutscher Seite dem vor fünf Jahren gegründeten „Freundeskreis internationaler Beziehungen“, kurz: FiB und hier insbesondere dessen rühriger Vorsitzender Ute Lutz zu verdanken. Auf italienischer Seite ist es der ebenfalls noch junge Freundeskreis „Circolo Arci San Polo Gemellaggi“ mit seiner Vorsitzenden Prima Ganapini, die heute treibende Kräfte sind. Beide Frauen wurden beim Festakt für ihr Wirken gewürdigt. Die Jubiläumsfeier in der Bohrrainhalle wurde vom Musikverein Eisingen und von der Chorgemeinschaft „Eintracht“ Eisingen unter der Leitung von Alexander Weber umrahmt. Die Musikschule „Sesto Rocchi San Polo“, geleitet von Annalisa Cherubini, erfreute mit einem kleinen Konzertbeitrag. Am Nachmittag hatten sich Kinder- und Jugendliche aus drei Fußballvereinen aus San Polo einen freundschaftlichen Wettbewerb mit ihren Eisinger Altersgenossen geliefert. Eine Fahrt in den Südschwarzwald mit Abstechern zum Titisee und auf den Feldberg bildete einen weiteren Höhepunkt des Besuches zum 25-jährigen Partnerschaftsjubiläum.
Großes Fest aus Anlass der Silberhochzeit San Polo-Eisingen
„Freundschaft, so heißt es, ist „nicht nur ein köstliches Geschenk, sondern eine dauernde Aufgabe“. Sie bleibt nur bestehen, wenn sie gelebt und erneuert wird. Diese Erkenntnis gilt auch für eine Freundschaft über Staatsgrenzen hinweg“ sagte Thomas Karst, Bürgermeister von Eisingen während des Festaktes in San Polo.
Der erste Akt der Silberhochzeit zwischen San Polo d’Enza und Eisingen wurde am Freitag, den 2.Mai in San Polo gefeiert. Der erste Austausch erfolgte zwischen den beiden Gemeinden im Jahre 1989. Deshalb wurde in San Polo schon gefeiert. Da die eigentliche Partnerschaftsurkunde erst in 1990 unterzeichnet wurde, feiern die Eisinger nächstes Jahr erneut. Die Vorbereitungen hierzu sind bereits angelaufen.
„Auch wenn wir verschiedenen Nationen angehören, sind es viele charakteristische Dinge, die uns vereinen: Der Fleiß unserer Bürger, die Aufrichtigkeit der Beziehung, die Kultur der Gastfreundschaft, die Lebendigkeit der Vereine, die Lust etwas zu tun und dieser Stolz auf die eigene Heimat ist typisch für unsere Bürger“ sagte Mirca Carletti die Bürgermeisterin von San Polo.
Der Festakt wurde eröffnet durch die Kleinsten der Musikschule von San Polo mit der italienischen Nationalhymne. Danach hatte der Männerchor der „Alpini“ und der Gemischte Chor von Canossa ihren Auftritt.
Thomas Karst, dankte den ihm vorangegangenen Bürgermeistern Roland Bauer und Werner Kiko sowie Ute Lutz, der Vorsitzenden des FiB Freundeskreis eV und Jürgen Kunzmann, Vorsitzender des Musikvereins Eisingen für die wertvollen Beiträge beim Aufbau und Erhaltung der Partnerschaft zwischen den beiden Kommunen.
Thomas Karst hatte einen Scheck in Höhe von € 500 für einen sozialen Zweck im Gepäck und eine wunderbare Fahne mit den beiden Wappen der Kommunen mit der Beschriftung „25 Jahre Partnerschaft“.
Jürgen Kunzmann schenkte eine Trompete an die Verantwortliche der Musikschule Sesto Rocchi, Annalisa Cherubini.
Mit der Bemerkung „wir von den Partnerschaftsvereinen müssen viel für die Partnerschaft arbeiten“ schenkte Ute Lutz ihrer italienischen Kollegin Prima Ganapini 15 Schürzen beschriftet in Silber mit dem Logo der beiden Vereine.
Der FiB war traditionell am 1. Mai auf der Piazza mit einem Verkaufsstand vertreten. Ausgeschenkt wurden ca. 600 Glas Bier und 400 Bratwürste gegrillt. Auch der Eisinger Bürgermeister ließ es sich nicht nehmen selbst Bier zu zapfen, nachdem er zuvor als Gastredner bei der traditionellen Kundgebung zum 1. Mai teilgenommen hatte.
Die 53-köpfige Delegation, aufgenommen von sampolesischen Familien, kam am Mittwoch an und fuhr am Sonntag, den 4.5. wieder nach Hause.
Während des Aufenthaltes besichtigten die Eisinger und FiB-Mitglieder aus dem Enzkreis die Burg von Rossena, die Burg von Sarzano und die romanische Kirche von Casina . Am Samstag stand ein Besuch in Bologna auf dem Programm. um die Türme Asinelli, die Piazza Maggiore, den Neptun Brunnen sowie die Kirche San Stefanao zu besuchen. Auf der Rückfahrt gab es noch eine Weinprobe im Weingut Rinaldini in Calerno.
Ute Lutz